Jugoslawische Vereine
"unsere 40 Jahre"


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Als Grundstein des jugoslawischen Vereinswesens in Österreich gilt der „Internationale Verein der jungen Jugoslawen“ in Wien, gegründet am 29. November 1969, am Tag der Republik Jugoslawien. Ausgehend von diesem Verein entstanden eine Reihe anderer, sodass sich bald die Frage nach einer Koordination der Aktivitäten stellte. 1971 wurde der „Dachverband der jugoslawischen Vereine in Wien“, 1976 der „Dachverband der Jugoslawischen Vereine in Wien, Niederösterreich und Burgenland“ (Vorläufer des Bundesdachverbands) gegründet. Der Bundesdachverband bestand aus 5 Landesdachverbänden und drei Vereinen in der Steiermark. Der größte (Wien, Niederösterreich und Burgenland) umfasste 43 Vereine. Der kleinste war in Kärnten mit drei Vereinen. Bundesweit umfasste der Jugoslawische Dachverband 121 Vereine. Diese Zahl blieb bis Anfang der 90er Jahre relativ konstant. Mit den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien begannen sich auch die Vereine aufzusplitten, je nachdem ob der Großteil ihrer Mitglieder oder ihre Leitung serbisch, kroatisch, bosnisch, kosovo-albanisch, slowenisch oder mazedonisch war.



Reisen
Erinnerung an Bosanska Krupa



Der vereinsinterne Zusammenhalt wurde durch regelmäßige Kultur- und Sportveranstaltungen und dem gemeinsamen Feiern von Feiertagen gestärkt, wie etwa der 8. März, der Internationale Frauentag. Reisen zu befreundeten Vereinen in anderen europäischen Staaten oder befreundeten Gemeinden in Jugoslawien wurden zu Höhepunkten der Vereinsaktivität – wie zum Beispiel die Reise des Vereins Bratstvo aus Innsbruck nach Bosanska Krupa in Jugoslawien. Anschließend wurden Fotoalben mit Reisefotos an alle ReiserteilnehmerInnen verteilt.




Arbeitersportspiele
Sport vereint



Die wichtigste bundesweite Veranstaltung des jugoslawischen Dachverbandes waren die Arbeitersportspiele. Diese wurden seit 1980 jährlich organisiert und fanden jeweils in einem anderen Bundesland statt. Teil der Spiele waren auch die Bundestreffen der Dachverbandsleitung und die Zusammenkünfte und Unterredungen mit VertreterInnen des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, der jugoslawischen Botschaft und anderen für den Dachverband wichtigen PartnerInnen.




Medien
Bratstvo i Glas



Mediale Information spielte für den Zusammenhalt der jugoslawischen MigrantInnen eine wesentliche Rolle. Vor der in Deutschland produzierten Tageszeitung Vesti gab es eine Fülle anderer Zeitungen und Zeitschriften, zum großen Teil von MigrantInnen selbst herausgegeben.





Ereignisse im Herkunftsland
Gegen die NATO-Angriffe



Der Jugoslawische Dachverband organisierte während der NATO-Bombardierung der Bundesrepublik Jugoslawien 1999 österreichweit Demonstrationen. In Wien demonstrierten MigrantInnen 78 Tage lang. Die Inanspruchnahme von öffentlichen Plätzen wie etwa des Heldenplatzes, des Stephansplatzes und des Parlaments war dabei eine der wesentlichen Strategien.