Kärntner ArbeiterInnen in der Schweiz
"ein Fahrrad und einen Seidenrock habe ich mir gekauft"


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Als am 19. März 1956 die „Vereinbarung über den Austausch von Gastarbeitnehmern (Stagiaires) zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Republik Österreich“ abgeschlossen wurde, war dies eine Reaktion auf einen Prozess, der bereits Ende der 40er Jahre eingesetzt hatte: die Arbeitsmigration von KärntnerInnen und SteirerInnen in die Schweiz. Die meisten wurden durch Zeitungsannoncen angeworben, später kamen sie durch Mundpropaganda.
In den 50er und 60er Jahren wanderten viele junge Menschen aus der kleinen zweisprachigen Südkärntner Gemeinde Globasnitz/Globasnica in die Schweiz.
Für den Großteil war diese Übersiedlung aber nur von kurzer, saisonaler Dauer, doch einige sind geblieben. Sie arbeiteten neben den italienischen und jugoslawischen Gastarbeitnehmern“ vor allem in der Landwirtschaft, im Gastgewerbe, im Kraftwerks- und Tunnelbau. Bis zur Errichtung einer Filterfabrik im wirtschaftsschwachen Kärntner Grenzgebiet im Jahr 1972 bedeutete die Schweiz insbesondere für Frauen die Möglichkeit eines eigenen Verdienstes.