17.00 GESCHWISTER - KARDESLER



17.00 GESCHWISTER - KARDESLER
D 1997, 82 Minuten

Die 17-jährige Leyla verbringt mehr Zeit mit ihrer besten Freundin Sevim als in ihrer Familie, der sie nur entkommen möchte. Selbst bei ihren widerspenstig angenommenen Dates darf Sevim nicht fehlen. Leylas 20-jähriger Bruder Erol hat sich als Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters für die türkische Staatsbürgerschaft entschieden und erhält nun seine Einberufung zum Militär nach Istanbul, der er entgegen der Ratschläge seiner Mutter und seines Bruders Ahmed nachkommen möchte. In Berlin erwarten den Arbeitslosen in naher Zukunft ohnehin erst einmal nur die Rückzahlungen seiner Schulden – auf die eine oder andere Weise. Ahmed macht gerade das Abitur und hängt in der Beziehung zu seiner Freundin und den Kulturen seiner Herkunft etwas durch ... (kh)

So [...] werden besonders in Berlin spielende Filme mit z. B. in den USA verpönten Szenen angereichert, in denen eine U- oder S-Bahn in den Bahnhof einfährt oder die Charaktere die Straße entlang laufen, ohne dass sich ein wesentlich notwendiger Informationsgehalt daraus ergäbe. Besonders letzteres wird in GESCHWISTER zur Kunstform erhoben. Was in diesem Kontext der einzige Film sein dürfte, in dem das auch Sinn macht, denn viele der porträtierten Jugendlichen, wie auch einmal Tamer Yigit, der Darsteller des Erol, verbringen einen Großteil ihrer Zeit tatsächlich mit dem Herumlaufen in Cliquen. In der Tat wird GESCHWISTER bereits als Kiez-Roadmovie ohne Auto gehandelt. (ki, Berlin)

REGIE + BUCH: Thomas Arslan
KAMERA: Michael Wiesweg
SCHNITT: Thomas Arslan
MUSIK: Tamer Yigit
PRODUKTION: Alberto Kitzler
DARSTELLER: Hildegard Kuhlenberg, Mariam El Awad, Serpil Turhan, Tamer Yigit, Fazli Yurder